Jens Richwien
Mittelriedenkind, Gaußschüler, Fußball- und Vertriebsprofi
Jens Richwien, den viele Braunschweiger auch als DJ Richy Vienna kennen, ist gebürtiger Braunschweiger und wuchs gemeinsam mit einer älteren Schwester im Östlichen Ringgebiet auf. Seine Einschulung war 1975, er besuchte die Grundschule Comeniusstraße – das war für ihn sehr praktisch, da er mit seiner Familie genau gegenüber wohnte und dadurch nur Vorteile hatte. Sein Spitzname in der Schule war Jenne. Nach der zweijährigen Orientierungsstufe an der Leonhardstraße kam Jens 1980 auf die Gaußschule. Wenn er daran zurückdenkt, kommt ihm vor allem ein Name sofort in den Sinn: Karin Heidemann-Thien. Sie war seine Klassenlehrerin und Französischlehrerin - rückblickend ist sie für ihn das Gesicht seiner Gaußschulzeit. Er schätze an ihr ihre freundliche Gelassenheit – das tat ihm damals gut. Außerdem war sie sehr schlau, nicht überheblich und dazu auch hübsch. Sein Lieblingsfach war Französisch, später auch Deutsch. Die Naturwissenschaften gehörten dagegen nicht zu seinen Kernkompetenzen. Das Harzheim - im Sommer wie im Winter - ist ihm in besonderer Erinnerung geblieben und die Liebe zum Harz besteht bis heute.
Allerdings verließ Jens Richwien die Gaußschule 1983 schon wieder und er wechselte auf die Realschule John-F.-Kennedy -Platz. Die Gauß zu verlassen, fiel ihm schwer und er besuchte die Gauß und seine Freunde weiterhin – sie lag in der Mitte auf seinem Nachhauseweg. Der Schulwechsel war wohl überlegt: Sein Fokus verlagerte sich, es war der Beginn seiner Profi-Fußballerkarriere. Sein erster Verein war der BSC, in der A-Jugend fiel die Entscheidung, diesen Weg weiter zu gehen. Irgendwann kam der entscheidende Anruf aus Wolfenbüttel und er begann dort in der Oberliga Nord / 3. Liga zu spielen. Eintracht Braunschweig spielte damals in der gleichen Liga. Zur Eintracht wollte er aber nie. Jens war Torwart und kam bei Wolfenbüttel sofort ins Tor. Ein Highlight war das erste Spiel gegen Eintracht vor 12.000 Zuschauern in Wolfenbüttel. Seine Mannschaft verlor das Spiel ganz knapp, Jens blieb im Tor. Und im Verein für vier Jahre. Danach folgte Celle, bevor er Anfang der 90er Jahre nach Hamburg für zwei Jahre zu St. Pauli ging. Die dortigen Highlights waren die Spiele gegen den HSV und ein Spiel in Karlsruhe, als dort Oliver Kahn noch im Tor stand. Im Anschluss spielte er weitere 2 Jahre beim VfB Lübeck. Aufgrund seiner Familiengründung ging es dann zurück in die Heimatstadt Braunschweig, er heiratete seine langjährige Freundin und die Söhne Paul und Emil wurden geboren.
Sein beruflicher Neuanfang war bei der nb (Neuen Braunschweiger). Dort hatte er 21 Jahre lang den Posten des Verkaufsleiters inne. Es war eine „Robin Hood Truppe“, so blieb er lange dort. Dass er Sportler war, hat ihm auch im Beruflichen stets geholfen: Er wusste wie ein Team funktioniert, was Vertrauen für eine hohe Bedeutung hat.
Vor 20 Jahren suchte Christian Eitner, sein Schrebergartenfreund aus Kindheitstagen, einen Manager für die Produktion „Ölper Zwölf Points“ und kreierte die Figur Richy Vienna – als DJ mit diesem Namen ist Jens nach wie vor als Hobby in der Braunschweiger Szene sehr erfolgreich unterwegs.
Hauptberuflich gründete er zusammen mit einem Partner das regionale Printmagazin Stadtglanz. Nach knapp 5 Jahren wechselte er als Geschäftskundenbetreuer in ein Braunschweiger Fitnessstudio, aber schon bald merkte er, dass dies nicht seine Welt ist. Radio38 rief und dort arbeitet er bis heute. Das ist es, das ist seine Welt – das Radio, das zeitlose Medium, das alles überlebt hat. Er mag Radio, findet Radio cool.
Das Ehrenamt ist ihm schon immer wichtig und so ist er in verschiedenen Vorständen tätig. Ein großer Fokus liegt derzeit auf seinen Social-Media-Aktivitäten als regionaler Netzwerker – und dieses Netzwerk ist wirklich groß!
Das Lebensmotto von Jens lautet: „Wenn ich keine Herausforderung sehe und nichts mehr verändern kann, auf der Stelle trete, nichts Neues kommt, nichts Neues zugelassen wird, dann suche ich nach einer neuen Perspektive. Und mir ist wichtig, viel zu lachen!“
Sein Tipp für aktuelle und künftige Schülergenerationen: Engagiert euch, macht mit, gestaltet!
Das Interview führte Nina Krumme im November 2024.